Krafttraining verleiht Flügel

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Im Leistungssport entscheiden Nuancen. Meter, Zentimeter, Sekunden oder gar Hundertstel bedeuten im Profisport den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage.
Ein hohes Niveau an Kraft, Schnelligkeit, Durchhaltevermögen sowie koordinativen Fähigkeiten und mentale Stärke sind in den meisten Sportarten Voraussetzung, um gute Resultate erzielen zu können. Die Strapazen im Wettkampfsport sind durch dichte Wettkampfkalender und hart trainierende Konkurrenz ungemein hoch.
Doch wie kann man sich als Spitzensportler in der heutigen Zeit entscheidend von der Masse absetzen und den Gegnern sprichwörtlich davonfliegen?
Unserer Meinung nach durch eine unerschütterliche Basis, geschaffen durch Krafttraining.

 

Verletzungsprävention

Mit Hilfe von Krafttraining werden Muskulatur, Knochen, Knorpel und Bänder unter kontrollierten Bedingungen an Belastungen gewöhnt und widerstandsfähiger. Spitzenbelastungen, die in den jeweiligen Sportarten auftreten, können dadurch besser abgeleitet werden.
Aufgebaute Muskulatur macht daher nicht nur stärker, sondern schützt auch in einem gewissen Maß vor möglichen Verletzungen. Gut trainierte Athleten sind oftmals in der Lage aus prekären Situationen, in denen die Verletzungsgefahr stark erhöht ist, schneller herauszukommen, diese hohen Belastungen besser zu erdulden beziehungsweise diese Situationen gänzlich zu vermeiden.



Performancesteigerung

Auch die sportliche Performance profitiert, durch die mittels Krafttraining geschaffenen Ressourcen, enorm. Besonders hervorzuheben sind dabei gesteigerte Schnell- und Maximalkraft.
Von einer hohen Schnellkraft profitieren unter anderem Sportler, die in ihrer Sportart mit Sprints, schnellen Richtungswechseln, Sprüngen und Würfen konfrontiert sind.
Eine gesteigerte Maximalkraft ist etwa in Sportarten von Vorteil, in denen Zweikämpfe geführt werden. Auch in Disziplinen in denen hohe Kräfte von außen auf den Körper einwirken, ist eine hohe Maximalkraft sehr wertvoll.

Außerdem spielt motorisches Lernen, insbesondere die Ökonomisierung bestimmter Bewegungsmuster, eine wesentliche Rolle. Durch das Erlernen und die regelmäßige Wiederholung gewisser Kraftübungen fällt geübten Sportlern die Ausführung ähnlicher und technisch anspruchsvoller Bewegungsmuster im Training sowie im Wettkampf leichter.

 

Mentale Aspekte

Weitere Wettbewerbsvorteile liefern mentale Komponenten, die beim Krafttraining involviert sind.
Technisch anspruchsvolles Training mit Gewichten steigert die Konzentrationsfähigkeit. Daneben fördern regelmäßig nach Trainingsplan durchgeführte Einheiten, besonders in jungen Jahren, die Disziplin der Sportler.
Zusätzlich wird bei besonders herausfordernden Übungen die Resilienz (psychische Widerstandskraft) der Athleten auf die Probe gestellt.
Ebenso nicht zu vernachlässigen ist, dass Krafttraining sowohl psychisch als auch physisch immer wieder eine willkommene Abwechslung zur Hauptsportart der Trainierenden darstellt.

 

 

Sportgrößen, die mit Krafttraining auf das richtige Pferd setzten

Über die letzten Jahre befand sich Krafttraining als Grundlage für sportliche Erfolge im Vormarsch und wurde auch medial, durch Workouts und Trainingspläne von berühmten Athleten, immer präsenter.
So gaben zum Beispiel die erfolgreichsten Skifahrerinnen der letzten zwei Jahrzehnte, Lindsey Vonn und Mikaela Shiffrin, immer wieder imposante Einblicke in ihr Vorbereitungstraining im Kraftraum.
Auch für Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer, Österreichs Speed-Asse, gehört Krafttraining nach eigener Aussage zum täglichen Brot.
Ebenso erwähnenswert ist Johannes Lamparter. Dieser wurde bereits im Alter von 19 Jahren zweifacher Weltmeister und ist damit der neue Shootingstar in der Nordischen Kombination. Ein Grundstein seiner sportlichen Ausbildung liegt im Kraftsport. 2018 wurde er im Gewichtheben sogar dreifacher Vize-Staatsmeister in seiner Gewichtsklasse.

Abseits vom Wintersport trainieren Kampfsportler regelmäßig mit schweren Gewichten. So etwa Conor McGregor, seines Zeichens mehrfacher UFC-Champion.
Auch Leichtathleten, wie etwa Usain Bolt, der beste Sprinter aller Zeiten, führen große Teile ihrer Erfolge auf Krafttraining zurück.
Und auch im CrossFit, der Sportart, die behauptet, die „fittesten“ Athleten der Welt zu küren, war in jüngster Vergangenheit mit Mat Fraser ein ehemaliger Gewichtheber das Maß aller Dinge. Er gewann die CrossFit Games fünfmal(!) in Folge. Selbstverständlich besteht CrossFit zu einem Teil aus Kraftübungen. Aber auch für Disziplinen mit anderen Schwerpunkten dürfte ihm seine Grundausbildung als Gewichtheber keinesfalls geschadet haben.

 

FAZIT
Der Unterschied zwischen Weltklassesportlern und Sportlern, die es trotz Leidenschaft und Aufopferung leider nie bis ganz nach oben schaffen, liegt heutzutage häufig in der Basis der sportlichen Ausbildung.
Gewichtheben beziehungsweise Krafttraining in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen trägt entscheidend dazu bei, dass Athleten in ihren jeweiligen Disziplinen stärker, schneller und ausdauernder werden. Koordinative, verletzungspräventive und mentale Vorteile vervollständigen das Bild vom Leistungssportler, der durch Krafttraining seine Chancen auf Erfolg langfristig maximiert.

 

AUTOR: Christoph Schwaiger

 

Steckbrief zum Autor:

Christoph Schwaiger, BSc

Gründer und Inhaber LATS.at

Sportwissenschafter, Master Personal Trainer, Dipl. Gesundheitstrainer, Staatlicher Trainer für Athletik, Fitness und Koordination

 

Trainerjahre: 6

Trainingsjahre: 10

Sportarten: Fitness- und Kraftsport, Freeriden, Skitouren, Bergwandern, Klettersteig, Tennis, Hindernisläufe (Spartan Race, Xletix, etc.)

 

Motto: Athleten ohne Trainingsplan verirren sich auf dem Weg zu ihrem Ziel.

 

Da Kroftstodl ist für mich… eines der spannendsten Projekte in Europas Fitnesslandschaft.